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Fungizid

Fungizide sind chemische oder biologische Wirkstoffe, die pilz- und sporenabtötend wirken. Im Ackerbau eingesetzt, bekämpfen sie Fuß-, Blatt- und Abreifekrankheiten wie Septoria und Mehltau, aber auch Rosterkrankungen.

Wer Fungizide als Saatgutbehandlungs- oder Spritzmittel wirkungsvoll einsetzen will, sollte über deren Funktionsweise Bescheid wissen. Dr. Erich-Christian Oerke und Dr. Ulrike Steiner vom Institut für Pflanzenkrankheiten, Bonn, erklären grundlegende Begriffe und Zusammenhänge.

Wie funktionieren Fungizide?

Fungizide stören den Stoffwechsel pilzlicher Pathogene. So töten sie diese ab oder hemmen ihre Entwicklung. Die verschiedenen Wirkstoffe greifen dabei an unterschiedlichen Stellen im Stoffwechsel der Pilze („Targets“) an. Meist, indem sie bestimmte Enzyme hemmen oder inaktivieren. Solche Targets sind etwa die Sterolbiosynthese oder die Energiebildung in der Atmungskette der Pilzorganismen. Manche Substanzen wirken selektiv: Sie blockieren gezielt bestimmte Enzyme oder Enzymgruppen im pilzlichen Stoffwechsel. Andere beeinträchtigen mehrere Stoffwechselreaktionen und sind damit weniger selektiv.

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der fungiziden Wirkstoffe ist das Ob und Wie ihrer Aufnahme und Verteilung auf und in der Pflanze. Man unterteilt sie dabei grob in systemische, nicht-systemische und mesostemische Substanzen.