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Flint®
Fungizid für Feld-, Obst-, Wein-, Beeren-, Gemüse- und Zierpflanzenbau.
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Alternaria-Dürrfleckenkrankheit
Alternaria brassicae, A. brassiciola, A. dauci, A. porri, A. radicina, A. solani
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Auftreten
Von den Kohlgewächsen wird besonders der Chinakohl von Alternaria befallen (Kohlschwärze). Aber auch bei Chicorée, Lauch, Karotte, Aubergine und Tomate kann ein Alternaria-Befall sich sehr schnell im Bestand ausbreiten.
Schadbild
Kohl: An Kohl treten vor allem zwei Alternaria-Arten auf. A. brassicae hat die größere Bedeutung. Er verursacht annähernd rundliche, mehr braune oder graue Blattflecken bis zu 15 mm Durchmesser. Ältere Flecken reißen auf. Dagegen hat A. brassiciola meist deutlich größere Blattflecken, die mehr schwarz gefärbt sind.
Karotte: Zunächst treten an den Blattspitzen und Blattstielen kleine bräunliche Flecken auf, die zum gesunden Gewebe gelblich begrenzt sind. Später vergrößern sich die Flecken und werden dunkel, wodurch die Karnkheit ihren Namen erhalten hat. Die dunkle Färbung wird durch den dichten Sporenrasen des Pilzes verursacht.
Schaderreger
Kohl: Unter optimalen Bedingungen (über 18 °C und 85 % Luftfeuchte) kommt es bei A. brassicae und A. brassiciola nach 13 Std. zur Sporulation. Für eine Infektion sind 5 Stunden Blattnässe notwendig.
Karotte: Der Pilz wird durch das Saatgut übertragen. Die auf den Blattflecken befindlichen Sporen werden durch Regen, Wind oder Kulturarbeiten verbreitet. Der Pilz ist auch im Boden auf verrottenden Pflanzen längere Zeit lebensfähig.
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Alternaria-Dürrfleckenkrankheit
Alternaria solani
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Schadbild
Die Dürrfleckenkrankheit des Kartoffellaubs wird von dem Pilz Alternaria solani verursacht. Bereits frühzeitig, Anfang Juni, werden auf den Blättern verstreut, zunächst punktartige, sich schnell vergrößernde, dunkelbraune Blattflecken gebildet. Sie zeigen meist charakteristische konzentrische Ringe. Erkranktes Gewebe ist scharf von gesundem abgegrenzt. Die unteren Blätter sind zuerst betroffen. Die Dürrfleckenkrankheit kann mit Botrytis, Phytophthora oder auch Magnesium-Mangel-Symptomen verwechselt werden. An den Knollen erzeugt Alternaria solani eine Trockenfäule, die als Hartfäule bezeichnet wird.
Vorkommen/Bedeutung
Die Dürrfleckenkrankheit ist in allen Anbaulagen anzutreffen. Schäden am Kraut treten besonders in Klimagebieten mit kontinentalem Charakter auf. Besonders förderlich für eine Epidemie sind Regenfälle, die auf eine Trockenperiode folgen. Knolleninfektionen können weitgehend durch Krautabtötung vor der Ernte vermieden werden.
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Alternaria-Kohlschwärze
Alternaria brassicae
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Schadbild
Der Pilz verursacht Auflaufschäden und Umknicken von Kohlsämlingen. Außerdem kommt es zum Auftreten von rundlichen, scharf abgegrenzten Flecken und grauen oder braunen konzentrischen Ringen. Der Blattbefall tritt zuerst an den äußeren Blättern auf. Stark befallene Blätter vergilben und sterben schließlich ab. Auch Blütenstände (Blumenkohl, Brokkoli) können befallen werden.
Schaderreger
Die Krankheit wird durch den Pilz Alternaria brassicae hervorgerufen. Der Erreger dringt durch gesundes Gewebe und Spaltöffnungen in die Pflanze ein. Feuchtwarme Bedingungen fördern den Befall. Auch im Lager bei Temperaturen um 10 °C kann sich der Befall noch verstärken, bei 5 °C wird er jedoch schon gestoppt. Die Übertragung über Samen ist von großer Bedeutung.
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Alternaria-Möhrenschwärze
Alternaria dauci
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Schadbild
Auf den Fiederblättern entstehen kleine, punktförmige Nekrosen und einzelne Blätter, die zum gesunden Gewebe gelblich begrenzt sind. Später vergrößern sich die Flecken und verfärben sich braun oder schwarz, wobei die Anfälligkeit mit steigendem Alter zunimmt. Je nach Witterung vertrocknen die Blätter oder verfaulen. Bei einem Befall des Rübenkörpers entstehen oberflächliche, schwarze Flecken von wechselnder Form oder schorfige Partien. Neben diesen Symptomen kann es auch zum Absterben der Keimlinge kommen.
Schaderreger
Der Erreger Alternaria dauci tritt vor allem bei feuchtem Wetter auf, bei dem der Pilz sich auf der gesamten Pflanze ausbreitet. Wenn die durch den dichten Sporenrasen geschwärzten Pflanzen abtrocknen, werden die Pilzsporen des Erregers über Wind verbreitet.
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Birnengitterrost
Gymnosporangium fuscum = G. sabinae
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Schadbild
Auf der Blattoberseite der Birnenblätter bilden sich zunächst kleine, gelbe Tupfen, die sich später zu leuchtenden, orangeroten Flecken mit klebrigen Tröpfchen entwickeln. Blattunterseits entstehen nach und nach gelblich-braune Flecken, die zu roten, knorpeligen Pusteln werden.
Krankheitserreger
Der Pilz überdauert auf kranken Wacholdersträuchern, von wo aus er im Frühling die Birnbäume infiziert. Nach 3-4 Wochen bilden sich dann auf der Blattoberseite der Birnenblätter orangerote Flecken. Auf der Blattunterseite beginnen sich die Gitterrostflecken zu verdicken und ab September bilden sich dort warzenartige Anschwellungen, welche die Sommersporen beherbergen. Diese werden über den Wind verbreitet und führen zu Neuinfektionen.
Bedeutung
Besonders anfällig sind bestimmte Juniperus-Arten. Der wichtigste Zwischenwirt ist der Sadebaum (Juniperus sabina), durch dessen Beseitigung die Bekämpfung erleichtert wird.
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Bitterfäule
Glomerella cingulata
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Schadbild
Vor allem an unteren Ästen bilden sich auf den sich färbenden Früchten braune, eingesunkene Flecken mit kleinen Pusteln. Bei feuchtem Wetter entstehen darauf schleimige Sporenmassen. Die Früchte schrumpfen ein, vertrocknen und bilden Fruchtmumien.
Krankheitserreger
Der Pilz wächst über den Fruchtstiel ins Holz hinein. Meist werden im Juni die reifenden Kirschen infiziert. Dicht hängende und im Blattwerk versteckte Früchte sind dabei besonders gefährdet. Die Überwinterung erfolgt in Knospen, auf Zweigen und auf Fruchtmumien.
Bedeutung
Der Pilz ist weltweit verbreitet und kommt an vielen Obst- und Gemüsearten vor. Bei Kirschen kommt es meist nur sporadisch oder in größeren Zeitabständen zu einem starken Fruchtbefall, der dann jedoch wirtschaftlich bedeutend ist.
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Blattfleckenkrankheit
Mycosphaerella fragariae
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Schadbild
Auf den Blättern entstehen weißliche Blattflecken mit rötlichbraunen Randzonen.
Krankheitserreger
Der Pilz überwintert auf befallenen Pflanzenteilen. Im Frühjahr beginnt die Infektion über 2 verschiedene Sporenformen (Ascosporen und Konidien). Die Verbreitung während der Vegetationsperiode erfolgt über Konidien, die mit Hilfe von Regentropfen auf umliegende Blätter gelangen. Über Spaltöffnungen dringt der Pilz in die Pflanze ein. Nach erfolgreicher Etablierung werden die o.g. Symptome auf dem Blatt sichtbar. Der pilzliche Erreger wird durch nasse Witterungsbedingungen gefördert.
Bedeutung
Die Blattfleckenkrankheit wird nur in ausgesprochen feuchten Jahren bei anfälligen Erdbeersorten gefährlich. Bestände mit starkem Wachstum werden besonders stark befallen. Vorbeugend können die älteren Blätter beim Austrieb entfernt werden.
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Blüten- und Zweigdürre
Monilinia laxa
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Schadbild
Bei Kirschen welken Blüten und Laubblätter innerhalb kurzer Zeit. An der Ansatzstelle der befallenen Triebe verfärbt sich die Rinde und sinkt ein. Der obere Teil der Zweige stirbt ab. Vertrocknete Blüten und Blätter bleiben daran hängen.
Krankheitserreger
Siehe auch Monilia-Fruchtfäule
Bedeutung
Siehe auch Monilia-Fruchtfäule
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Brennfleckenkrankheit
Colletotrichum lindemuthianum, C. lagenarium, C. orbiculare
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Auftreten
Hauptsächlich werden Buschbohnen befallen; Feuerbohnen und Stangenbohnen sind gegen diesen Erreger unempfindlich.
An Bohne: Colletotrichum lindemuthianum
An Gurke: Colletotrichum lagenarium, C. orbiculare
Schadbild
Bohne: Auf den Hülsen erscheinen kleine, später größer werdende, eingesunkene, baune Flecken mit schwarzem Rand, der bei manchen Sorten von einem rötlichen Hof umgeben ist. Auch Stängel und Blätter werden befallen. Die unter den Flecken in den Hülsen liegenden Samen erkranken ebenfalls und sind dann fleckig. Sie verlieren ihre Keimfähigkeit oder keimen nur schlecht. An den befallenen Keimpflanzen sind ähnliche Flecken wie auf den Hülsen zu erkennen.
Gurke: Die Blätter der Gurkengewächse haben verhältnismäßig große, rundliche, oft zusamenfliessende helle Brennflecken. Die kranken Blattteile können ausbrechen. An Früchten und Stängeln befinden sich dunkle, eingesunkene Stellen. Die Früchte faulen häufig. Überwiegend in Gewächshäusern.
Schaderreger
Bohne: Auf den Flecken entstehen die Sporenlager, kreisförmig angeordnete, braune Pünktchen, die bald in Schleimtropfen übergehen. Darin finden sich zahlreiche Sporen. Sie werden durch Regenspritzer und Wind verbreitet. Die Krankheit kann sich bei feuchtwarmer Witterung und dichtem Stand sehr schnell ausbreiten. Die Erstinfektion nimmt von erkranktem Saatgut, gelegentlich auch von befallenen Ernterückständen ihren Ausgang.
Gurke: Diese Krankheit wird meistens durch verseuchten Boden übertragen, aber auch durch Samen. Auf den größeren Blattflecken sind schon bei geringer Vergrößerung die rosafarbenen Sporenhäufchen zu erkennen. Diese verbreiten den Pilz im Sommer.
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Brennfleckenkrankheit
Colletotrichum lindemuthianum
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Schadbild
Auf den Hülsen kleine, später größer werdende, eingesunkene, braune Flecken mit schwarzem Rand, der bei manchen Bohnen-Sorten von einem rötlichen Hof umgeben ist. Auch die Stängel und Blätter werden befallen. Die unter den Flecken in den Hülsen liegenden Samen erkranken ebenfalls und sind dann fleckig. Sie verlieren ihre Keimfähigkeit oder keimen nur schlecht. An den befallenen Keimpflanzen sind ähnliche Flecken wie auf den Hülsen zu erkennen.
Schaderreger
Auf den Flecken entstehen die Sporenlager, die besonders bei feuchter Witterung massenhaft rötlich graue oder auch rosa Sporen bilden. Diese werden durch Regenspritzer und Wind verbreitet. Die Krankheit kann sich bei feuchtwarmer Witterung, dichtem Stand und in feuchten, eingeschlossenen Lagen sehr schnell ausbreiten. Bei 10 °C kann eine Infektion erst nach einer Benetzungsdauer von 22 Stunden stattfinden, bei 24 °C schon nach zehn Stunden. Die Erstansteckungen nehmen in der Regel von erkranktem Saatgut, gelegentlich auch von befallenen Ernterückständen ihren Ausgang.
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Fruchtmonilia
Monilinia spp.
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Schadbild
An reifenden Früchten von Apfel, Birne, Pflaume, Zwetschge und Pfirsich treten braune Faulstellen auf, an denen sich später weißliche Sporenlager zeigen, die meist in konzentrischen Ringen angeordnet sind. Die befallenen Früchte fallen entweder vor der Ernte ab oder trocknen am Baum ein und bleiben als Fruchtmumien hängen. Bei Kernobst tritt die Erkrankung auch als Schwarzfäule auf. Dabei kommt es nicht zur Ausbildung des Polsterschimmels, sondern die Früchte faulen innen und werden außen schwarz (Mohrenköpfe).
Krankheitserreger
Die Krankheit Monilia-Fruchtfäule oder Polsterschimmel wird bei Kernobst vom Pilz Monilinia fructigena, bei Steinobst auch von Monilinia laxa verursacht. Die Pilze rufen nicht nur die Fruchtfäule, sondern auch die Blütenfäule und Spitzendürre hervor. Die Spitzendürre, durch Monilinia laxa verursacht, tritt vor allem an Steinobst (besonders Kirschen) auf. Die Überwinterung erfolgt an den abgestorbenen Zweigen und in den Fruchtmumien. Ab Frühjahr werden massenhaft Sporen gebildet, die die Blüten infizieren. Später werden die Früchte befallen, soweit sie Verletzungen aufweisen. Diese Verletzungen können durch Frost, Hagelschlag, Regen (bei Kirsche), Obstmaden-Befall, Wespenfraß oder durch Schorf und Schrotschusskrankheit hervorgerufen werden. Früchte mit unversehrter Fruchtschale werden nicht befallen. Wüchsige, kräftig austreibende Bäume sind gegen Monilia widerstandsfähiger als ältere Bäume. Die Übertragung der Sporen erfolgt durch Wind und Regen.
Bedeutung
Der durch Monilia hervorgerufene Schaden ist bedeutend. In nassen Sommern mit starken Regenfällen kann besonders bei weichhäutigen Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen, wenn man sie nicht rechtzeitig erntet, die gesamte Ernte vernichtet werden.
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Gloeosporium-Fäulen
Gloeosporium album, G. perennans
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Schadbild
Auf den befallenen Früchten entstehen kreisrunde, scharf abgegrenzte, braune Faulstellen. Oft gibt es mehrere Faulstellen an ein und derselben Frucht.
Die Fruchtfäule tritt im allgemeinen erst nach der Ernte, auf dem Lager oder während der Vermarktung auf. Aus älteren Faulstellen brechen bei ausreichender Luftfeuchtigkeit milchig-weiße Fruchtkörper hervor. Befallen werden vorwiegend die Apfelsorten Cox Orangenrenette und Golden Delicious sowie die Birnensorten Williams Christ und Conférence.
Krankheitserreger
Gloeosporium-Pilze: Gleosporium perennans (ist identisch mit G. malicorticis; es handelt sich um die Konidienform von Pezicula malicorticis), Gloeosporium album (ist identisch mit Phlyctaena vagabunda). Als Infektionquelle kommen abgestorbene Zweigstücke, Wunden (einschl. Blattnarben) und Fruchtmumien in Frage, auf denen die Gloeosporium-Pilze saprophytisch leben. Von hier aus gelangen die gebildeten Konidien durch Niederschläge und wahrscheinlich auch durch Insekten auf die Früchte. Bei ausreichender Feuchtigkeit (Herbstregen, Nebel, Tau) keimen die Konidien, bilden Promyzelien und dringen über verkorkte Stellen (Lentizellen) und Verletzungen in die Schale ein. Hier verweilt der Pilz als Appressorium so lange völlig inaktiv, bis die Frucht ein fortgeschrittenes Reifestadium erreicht hat und dem Pilz nicht mehr genug Widerstand leisten kann.
Bedeutung
Da der Pilz auch bei relativ niedrigen Temperaturen sein Wachstum nur wenig einschränkt, ist er besonders im Kühllager gefürchtet, Verluste von über 70 % kommen vor. Vielfach ist erst durch eine geziele Gloeosporium-Bekämpfung eine wirtschaftlich tragbare Kühllagerung bestimmter Apfel- und Birnensorten möglich. Auch an den Fäulnisverlusten im Naturlager können die Gloeosporium-Pilze, inbesondere Gloeosporium fructigenum, in erheblichem Umfang beteiligt sein.
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Graufäule
Botrytis cinerea
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Schadbild
Zunächst faulen die Blätter, dann der Stängelgrund. Hierdurch kommt es zur Einschnürung des Stängels, der braun wird und abstirbt. Auf befallenen Pflanzenteilen ist meist ein grauer Sporenrasen erkennbar, woraufhin sich schwarze Sklerotien entwickeln.
Schaderreger
Der weltweit verbreitete Pilz dringt über Verletzungen in das Pflanzengewebe ein. Der Schaden tritt meist kurz nach dem Auspflanzen oder kurz nach der Ernte auf. Dabei wird er von einer schlechten Kalziumversorgung sowie einseitiger Stickstoffversorgung begünstigt.
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Graufäule
Botrytis cinerea
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Der Pilz Botrytis cinerea gilt als Wund- und Schwächeparasit und kann praktisch alle Pflanzen befallen. Im Weinbau kann der Pilz zwar bei Weißweinsorten erheblich zur Qualitätssteigerung beitragen, andererseits aber empfindliche Ertragsverluste verursachen und die Qualität der Moste ebenso stark mindern.
Schadbild
In der Reben-Veredelung kann es während der Vortreibphase zu enormen Ausfällen durch Befall an den austreibenden jungen Trieben kommen. Bei Pfropfreben verhindert das Einwachsen des Pilzes in die Veredlungsstelle die Kallus-Bildung.
Grundsätzlich können alle Teile der Rebe befallen werden. Im Winter kann das Myzel vom einjährigen Holz aus in die Knospen einwachsen, die nicht mehr austreiben und absterben. Blätter und Triebspitzen werden braun und bei anhaltender Feuchtigkeit werden die Befallsstellen mit einem grauen Pilzrasen überzogen. Befallene Gescheine sterben ab, werden braun und vertrocknen (Gescheinsbotrytis).
Hohe Ertragsverluste sind auch zu erwarten, wenn der Pilz das Stielgerüst befällt. Der Reifeprozess der Trauben wird unterbrochen, die Stiele faulen und ganze Trauben fallen zu Boden. Die Befallsstellen am Traubengerüst sind im Gegensatz zur Stiellähme (häufig sekundär Botrytisbefall) bei der Stielfäule feucht. Die Stielfäule tritt besonders bei Riesling auf.
Bei allen Sorten entsteht wirtschaftlicher Schaden durch Botrytis cinerea vor allem an den Trauben. Auf den Blütenresten nicht sauber "geputzter" Trauben kann der Pilz sich soweit entwickeln, dass er mit Hilfe der gebildeten Enzyme auch das Gewebe der grünen Beeren angreifen kann.
Häufig geht der Botrytisbefall von Verletzungen einzelner Beeren durch Hagel, Sauerwurm oder Wespen aus. Die sogen. Sauerfäule tritt an unreifen Beeren mit Mostgewichten unter 50° Öchsle auf.
Viele Sorten mit dünner Beerenhaut können bei beginnender Reife ab etwa 50° Öchsle durch Botrytisbefall (Rohfäule) innerhalb von wenigen Tagen zusammenfaulen. Aus rohfaulen Trauben können nur minderwertige Moste gewonnen werden, mit geringem Zuckergehalt und hohem Säureanteil.
In reifen Trauben ab 65° Öchsle kommt es dagegen bei trockenem Wetter und taureichen Nächten durch Botrytisbefall zu einer wertvollen Anreicherung des Beerensaftes. Aus edelfaulen Trauben werden bei Weißweinsorten viele Spitzenweine gewonnen.
In Rotweinsorten wird der rote Farbstoff durch die enzymatische Aktivität des Pilzes abgebaut. Kennzeichnend für Rotweine aus Botrytis-befallenem Lesegut sind eine geringe Farbintensität und Farbabweichungen.
Pilzentwicklung
Der Pilz überwintert als Myzel im Rebholz (vorwiegend in den Traubenstiel-Fragmenten), sowie in abgefallenem Laub und Schnittholz. Auf abgestorbenen Rebteilen und schlecht ausgereiftem Holz bildet er widerstandsfähige Dauerformen aus, sogenannte Sklerotien. Die Temperaturansprüche von Botrytis cinerea sind gering, für das Myzelwachstum reichen Temperaturen um den Gefrierpunkt und eine hohe Luftfeuchtigkeit aus. Bei feuchtwarmer Witterung und Temperaturen über 20° C verbreitet sich die Krankheit sehr rasch, wobei der Pilz massenhaft Sporen ausbildet, die mit dem Wind verbreitet werden. Die Konidien überdauern auf dem Wirtsgewebe über einen längeren Zeitraum und infizieren erst, wenn sie 2 Stunden lang mit tropfbarem Wasser durch Tau oder Regen in Kontakt kommen.
Der wichtigste Ansatzpunkt für indirekte Maßnahmen gegen Botrytis cinerea ist der für die Entwicklung hohe Feuchtigkeitsanspruch des Pilzes. Wirksam sind alle Maßnahmen, die das Kleinklima für den Pilz verschlechtern und das rasche Abtrocknen der Laubwand begünstigen. Die Entblätterung der Traubenzone und das Freistellen beschatteter Trauben fördern die Durchlüftung und beschleunigen das Abtrocknen, während durch die intensivere Belichtung der Trauben auch die Beerenhaut stärker ausgebildet wird. Eine gründliche Benetzung der Trauben mit Spritzbrühe ist dabei wesentlich leichter möglich, was bei der Botrytis-Bekämpfung von vorrangiger Bedeutung ist.
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Graufäule
Botrytis cinerea
mehr
Auftreten
Der Pilz befällt zahlreiche Gemüsearten.
Schadbild
Zunächst fahle, glasige, dann braunfaule Stellen an Blättern, Blüten und Früchten, die sich bald mit einem mausgrauen Schimmelrasen überziehen. Die Triebe und Blätter können welken.
Schaderreger
Der Erreger Botrytis cinerea befällt vorzugsweise junge, aber auch ältere, durch ungünstige Umweltbedingungen geschwächte Pflanzen und Pflanzenteile. Er ist ein typischer Schwächeparasit. Ebenso kann er auf abgestorbenen Pflanzenteilen leben und ist daher überall verbreitet. Hohe Luftfeuchtigkeit und Lichtarmut begünstigen die Entwicklung des Parasiten.
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Graufäule
Botrytis cinerea
mehr
Schadbild
Befallene Früchte sind hellbraun, das Fruchtfleisch ist wässrig und weich, hält jedoch einem geringen Außendruck stand. Sind die Früchte ganz durchgefault, werden auf der Fruchtschale die gräulichen Sporenlager sichtbar. Die Fäulnis geht schnell auf andere Früchte über und es entstehen so genannte Botrytis-Nester.
Krankheitserreger
Die Krankheit wird von Graufäulepilzen verursacht.
Bedeutung
Fruchtfläulen können erhebliche Ausfälle im Lager verursachen.
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Grünfäule
Penicillium expansum
mehr
Schadbild
Bei einem Befall verfärben sich die Früchte gelblich bis bräunlich. Das Fruchtfleisch wird schnell wässrig-weich und später vollständig matschig. Auf den Faulstellen entsteht ein grünlich-blauer Sporenrasen.
Krankheitserreger
Der Pilz Penicillium expansum dringt im Sommer und Herbst über Verletzungen und über Lentizellen in die Früchte ein. Ebenso kann die Infektion während der Ernte und beim Sortieren entstehen. Die Verbreitung erfolgt über die zahlreichen Konidien, die schon bei geringsten Luftbewegungen von dem Sporenrasen abgelöst werden.
Bedeutung
Fruchtfäulen können erhebliche Ausfälle im Lager verursachen. Der Grünfäule sollte vor allem durch vorbeugende Maßnahmen entgegengewirkt werden, da die üblichen Abschlussbehandlungen keine ausreichende Wirkung zeigen.
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Gummistengelkrankheit
Didymella bryoniae
mehr
Schadbild
Junge Pflanzen können nach einer Infektion absterben. Bei älteren Pflanzen entstehen an den Blättern, Blattstielen und Stängeln bräunliche bis graue Flecken mit zahlreichen, schwarzen Fruchtkörpern. Die Blätter können gelb werden und absterben. Die länglichen Läsionen an den Stängeln geben häufig ein bernsteinfarbenes Exsudat von gummiartigem Material ab, bevor sie absterben und aufbrechen. Manchmal welkt die ganze Pflanze und wird braun. An der Fruchtoberfläche entstehen zunächst ungleichmäßige Flecken, die je nach Pflanzenart in Größe und Farbe variieren. Dunklere Flecken können eine gummiartige Substanz beinhalten, später schwarz werden und auf der Fruchtschale als Läsion erscheinen. Durch die Läsionen können andere Krankheitserreger eindringen und eine Fruchtfäule verursachen.
Schaderreger
Der Pilz überdauert auf infiziertem Pflanzenmaterial und kann mit Hilfe von Regentropfen und Wind schnell übertragen werden. Über Wunden dringt der Erreger in die Pflanze ein. Die Krankheit kann zu großen Ertragsverlusten im Freiland oder im Gewächshaus führen.
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Lagerschorf
Venturia inaequalis
mehr
Lagerschorf
Venturia inaequalis
Schadbild
An den Früchten erscheinen kleine, schwarze Flecken, die sich im weiteren Verlauf vergrößern. Durch die Beschädigung der Fruchtschale verdunstet mehr Wasser und die Früchte schrumpfen vorzeitig ein.
Krankheitserreger
Kühles, regnerisches Spätsommerwetter kann zu einer erneuten Infektion mit dem Schorferreger Venturia inaequalis führen. Die Symptome werden dann entweder als Spätschorf kurz vor der Ente sichtbar, oder treten erst während der Lagerung in Erscheinung.
Bedeutung
Durch Lagerschorf kann es zu erheblichen Verlusten im Lager kommen.
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Mehltau der Ribes-Arten, Echter
Sphaerotheca mors-uvae
mehr
Schadbild
Auf den gestauchten Trieben und Blättern liegt ein abwischbarer, erst weißer, dann brauner Pilzbelag aus. Bei Stachelbeeren kann der braune Pilzbelag, insbesondere bei feucher Witterung, auch an Früchten auftreten. Die befallenen Pflanzenteile verkümmern und fallen ab.
Krankheitserreger
Die Überwinterung des Pilzes Spaerotheca mors-uvae erfolgt an den Trieben, dabei vor allem an den Triebspitzen, und im Falllaub.
Bedeutung
Der amerikanische Stachelbeermehltau tritt häufig in Baumschulen auf, ist aber auch in Gärten stark verbreitet.
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Mehltau, Echter
Erysiphe spp.
mehr
Auftreten
Der Echte Mehltau befällt mehrere Gemüse-Arten. Bei trockenem und warmem Wetter tritt der Echte Mehltau meistens im Spätsommer im Freiland auf. Im Gewächshaus kann es jedoch während der gesamten Kulturdauer zu Mehltauinfektionen kommen.
Schadbild
Die Blätter sind ober- und unterseits mit einem mehlartigen Belag bedeckt, der sich abwischen lässt. Das Wachstum der Pflanzen verzögert sich. Befallene Blätter färben sich bald braun und vertrocknen.
Schaderreger
Der weiße Belag der Echten Mehltaupilze besteht aus dem Myzel mit den Sporenträgern des Pilzes, das außen auf den Pflanzen wächst. Mit Saugfortsätzen entnimmt der Schadpilz den Wirtzellen die Nährstoffe. Die Verbreitung erfolgt durch Sporen. Im Spätsommer bilden sich Perithezien, kleine, kugelige dunkle Körperchen, mit den Wintersporen.
Hohe Bestandsdichten, schlechte Durchlüftung der Bestände und hohe Stickstoffgaben sowie starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht fördern das Auftreten des Erregers.
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Mehltau, Echter
Podosphaera leucotricha
mehr
Schadbild
Befallene Knospen und Triebabschnitte sind schon im Winter erkennbar. Sie sind matt und scheinen unterentwickelt zu sein. Bald nach dem Austrieb findet man auf den jungen Trieben, Blättern, Blütenknospen und Blüten, vor allem an den Triebspitzen, einen weißen, mehligen Belag. Die auffallend steil stehenden, erkrankten Blätter färben sich allmählich braun, rollen sich und fallen ab. Befallene Blütenblätter sind grünlich verfärbt, bleiben schmal und vertrocken schlließlich. Die Blüten setzten keine Frucht an. Oft stehen gesunde Bäume neben schwer erkrankten.
Krankheitserreger
Der Pilz überwintert als Pilzgeflecht (Myzel) fast ausschließlich in den Endknospen der Lang- oder Holztriebe und der Kurz- oder Fruchttriebe (Fruchtspieße), also in Blatt- und Fruchtknospen. Befallene Knospen lassen sich im Winter von gesunden gut unterscheiden. Sie sind dünner, und die Knospenschuppen, die wie vertrocknet aussehen, sind etwas gespreizt (gespelzt). Befallene Knospen treiben etwas später aus als die gesunden. Der Pilz überzieht die Blatt- und Blütenanlagen (Primärbefall) und bildet eine Unzahl von Sommersporen. Diese gelangen mit dem Wind auf gesunde Blätter und Triebe, bei günstigen Keimungsbedingungen - besonders genügend Wärme - kommt es zur Infektion (Sekundärbefall), in frühen Lagen schon vor Beginn der Apfelblüte (besonders nach frühzeitigem Austriebsbeginn und nachfolgender langsamer Vegetationsentwicklung infolge Kälterückschlägen). Regen ist für die Entwicklung des Pilzes nicht erforderlich. Schon frühzeitig erfolgt auch eine Infektion der nächstjährigen Knospenanlagen durch eingeschwemmte Konidien oder eingewachsene Pilzfäden.
Bedeutung
Die Krankheit hat zumehmend an Bedeutung gewonnen. Früher verursachte sie nur in warmen, trockenen Gebieten starke Schäden. Besonders gefährdet sind junge Apfelanlagen und Jungpflanzen in Baumschulen. Die Schäden bestehen vor allem darin, dass die Jungtriebe absterben und damit der Zuwachs ausfällt. Auch wird der Fruchtansatz stark gemindert. Eine Reihe von Sorten, z.B. Idared, Jonagold, Boskoop und Cox Orange sind als anfällig bekannt. In den modernen Obstanlagen mit dichter Bepflanzung und niederen Stämmen findet der Mehltau besonders günstige Entwicklungsbedingungen. Da die Bäume Jahr für Jahr schwächer werden, leiden auch die Erträge darunter.
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Mehltau, Echter
Sphaerotheca alchemillae, S. humuli, S. macularis
mehr
Schadbild
Die Blätter sind mit einem feinen, weißen Belag überzogen. Nach einiger Zeit kommt es zu einer Aufrollung vom Blattrand her sowie einer rötlichen Verfärbung. Bei starkem Befall vertrocknen die Früchte, auf denen ebenfalls ein weißer Belag aufliegt.
Krankheitserreger
Optimale Bedingungen für die Entwicklung des Mehltaupilzes sind Temperaturen zwischen 18-25 °C. Die Ausbreitung der Krankheit im Bestand erfolgt mittels Konidien, die mit dem Wind oder mit Insekten auf andere Pflanzen gelangen.
Bedeutung
Der Erdbeermehltau ist bei trockenem, warmem Wetter und üppigen Beständen eine erhebliche Gefahr für den Anbau einiger Sorten.
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Mehltau, Echter
Sphaerotheca fuliginea, Erysiphe cichoracearum
mehr
Schadbild
An den Blättern und Stängeln kommt es zunächst zu Aufhellungen. Kurz darauf beginnt die Sporulation des Pilzes und die Pilzsporen werden kolonienweise als weißer, mehlartiger Belag auf den Blättern sichtbar. Die entstehenden Läsionen verbinden sich und die Blätter werden braun und sterben frühzeitig ab.
Schaderreger
Die Schädigungen erfolgen durch zwei Echte Mehltaupilze: Sphaerotheca fuliginea und Erysiphe cichoracearum. Sonniges und trockenes Wetter sind ideale Bedingungen für die Echten Mehltaupilze. Die asexuelle Vermehrung erfolgt über Konidien, die von den oberirdischen Pflanzenteilen aus über Wind und Regen weiterverbreitet werden können.
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Mehltau, Falscher
Plasmopara viticola
mehr
Die Peronospora kann grundsätzlich alle grünen Rebteile befallen, wenn sie Spaltöffnungen besitzen. Die durch den Pilz verursachten Ausfälle reichen bis hin zum totalen Ertragsverlust, verbunden mit einer starken Schwächung der Stöcke, die sich über mehrere Jahre auswirken kann.
Schadbild
An jungen Blättern finden sich an der Oberseite runde, gelblich aufgehellte, ölig glänzende Flecken, die sogenannten Ölflecken. An der Blattunterseite bildet sich auf diesen Flecken ein dichter, weißer Pilzrasen. Beim Befall älterer Blätter entstehen sogenannte Mosaikflecken: die Infektionsherde bleiben klein und werden ringsum von den Blattadern begrenzt.
Bei starkem Befall verfärben sich die Blätter braun und fallen ab (Blattfallkrankheit). An Gescheinen, jungen Beeren, grünen Trieben, Blattstielen und Ranken entsteht der gleiche Pilzrasen wie unterhalb des Ölflecks. Befallene Rebteile werden braun und sterben ab.
Ab Erbsengröße der Beeren wächst der Pilz in das Innere der Beeren ein. Es entsteht dann kein weißer Pilzrasen mehr, sondern die Beeren verfärben sich blauviolett und trocknen ein (Lederbeeren).
Pilzentwicklung
Der Pilz überwintert als dickwandige Oospore im abgefallenen Laub. Die Wintersporen sind sehr widerstandsfähig gegen Kälte, Nässe und Trockenheit und können über Jahrzehnte im Boden lebensfähig bleiben. Von diesen Sporen geht im Frühjahr die Erstinfektion der Reben aus. Sind danach die Bedingungen für die Peronospora günstig, so kann sich die Krankheit frühzeitig massiv ausbreiten. Je feuchter die Monate April und Mai, desto früher ist eine Peronospora-Primärinfektion möglich.
Die Wintersporen keimen nur bei feuchter Witterung (> 10 mm Niederschlag) und bei 24-stündiger Durchschnittstemperatur von mindestens 8° C. Am Ende des Keimschlauchs wird eine eiförmige Vermehrungszelle (Primär- Sporangium) ausgebildet. Durch spritzendes Regenwasser gelangt diese auf die jungen Blätter und entlässt nach Aufplatzen ihrer Hülle die Schwärmsporen (Zoosporen). Die begeißelten Zoosporen gelangen mit dem Wasserfilm an die Spaltöffnungen der Blätter, lagern sich dort an und lösen eine Infektion aus. Der ausgebildete Keimschlauch dringt in das Innere des Pflanzengewebes und wächst in den Zellzwischenräumen. Nach einer bestimmten Zeitspanne (Inkubationszeit) ist der Befall als "Ölfleck" auf dem Blatt sichtbar. Die Inkubationszeit ist abhängig von der Außentemperatur und kann zwischen 4 und 18 Tagen betragen.
Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit kommt es zum Ausbruch (Sporulation) der Peronospora. Der auf der Blattunterseite sichtbare weiße Pilzrasen trägt Tausende von Konidien, die bereits bei leichtem Luftzug über weite Entfernungen fortgetragen werden können. Gelangen sie in Regen- oder Tautröpfchen, so entlassen sie 5 - 8 Schwärmsporen, die zu weiteren Infektionen (Sekundärinfektionen) führen.
Die Anzahl der Infektionszyklen ist abhängig von der Jahreswitterung; bei günstigen Bedingungen (feuchtwarm-dunkel) kann sich der Infektionsvorgang fünf- bis achtmal im Jahr wiederholen.
Die im Spätsommer ausgebildeten Wintersporen werden sowohl in den Mosaikflecken als auch in den Lederbeeren gebildet. Der Ausbruch der Peronospora erfolgt während der Dunkelheit unter hoher Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von mindestens 12° C. Durch Ermittlung der Infektionsbedingungen und Berechnung der sich anschließenden Inkubationszeit kann der Termin des nächsten möglichen Ausbruchs bestimmt werden.
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Monilia (Lagerkrankheit)
Monilinia fructigena, M. laxa
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Schadbild
Die Monilia-Fäule entwickelt sich vor allem auf frisch eingelagertem Obst, kann jedoch auch schon an den heranreifenden Früchten am Baum auftreten. Innerhalb weniger Tage können die Früchte völlig verdorben sein. Befallene Früchte sind dabei braun bis schwarz verfärbt und schrumpfen lederartig ein. An der Oberfläche entstehen die für die Monilia-Fäule charakteristischen gelb oder graugefärbten Sporenlager.
Kranheitserreger
Die Monilia-Fäule wird hauptsächlich durch Monilinia fructigena verursacht. Der Erreger tritt über Verletzungen, die durch Hagelschlag, Insekten, Vögel u.a. entstehen, bereits am Baum in die Früchte ein. Monilinia laxa spielt beim Kernobst eine geringere Rolle. Sie verursacht beim Steinobst vor allem die Spitzendürre, aber auch Fruchtfäulen.
Bedeutung
Die weit verbreitete Fruchtfäule kann erhebliche Ausfälle im Lager verursachen.
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Papierfleckenkrankheit
Phytophthora porri
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Schadbild
Die Blattspitzen erscheinen wässrig und sterben im weiteren Krankheitsverlauf ab. Sie werden weiß, papierartig und haben einen durchscheinenden Rand. Das Schadbild ist vor allem an den Blattspitzen zu sehen. Starker Befall verursacht ein verzögertes Pflanzenwachstum.
Schaderreger
Der Pilz, der zu den Falschen Mehltaupilzen gehört, tritt vor allem bei mildem, feuchtem Wetter, meist von Ende Juli bis September auf. Temperaturen zwischen 12 und 22 °C und feuchte Bedingungen sind für den Erreger besonders günstig.
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Pflaumenrost
Tranzschelia pruni-spinosae
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Schadbild
Auf den Pflaumenblättern erscheine kleine, unscheinbare, gelbe Flecken. Auf der Blattunterseite werden die hellbraunen Sommersporen sichtbar. Später bilden sich dort dunkelbraune Wintersporen und die Blätter fallen frühzeitig ab.
Krankheitserreger
Der Rostpilz ist fakultativ wirtswechselnd. Die Entwicklung erfolgt normalerweise auf Anemonen, wo die Krankheit im Rhizom überdauert sowie auf verschiedenen Prunus-Arten. Befallen werden hauptsächlich Zwetschgen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirisiche und Schwarzdorn. Die ersten sichtbaren Symptome treten Ende Mai bis Mitte Juni auf. Die Verbreitung im Bestand erfolgt mittels auf der Blattunterseite produzierten Sommersporen. Mit den im Spätsommer bis Herbst gebildeten Sporen überwintert der Pilz im abgefallenen Laub, bevor im Frühjahr wiederum die Anemonen befallen werden. Unter hiesigen Bedingungen kann der Zwetschgenrost jedoch mit den Sommersporen im abgefallenen Laub überwintern. Im Frühjahr werden anfällige Prunus-Arten dann direkt von den Sporen infiziert.
Bedeutung
Der Zwetschgenrost kann vor allem in Kombination mit der Schrotschusskrankheit gravierende Folgen haben. Die Anfälligkeit ist sortenabhängig und sehr stark schwankend.
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Schadbild
An den Blättern kleine, rundliche oder länglich schmale, orangefarbene Flecken. Auf der Blattoberseite entstehen Risse. Bei starkem Befall hellen die Pflanzen auf und bleiben im Wuchs zurück.
Schaderreger
Der Erreger Puccinia allii ist hauptsächlich in den Monaten August und September zu finden. Zur Keimung und Infektion benötigt er eine hohe Luftfeuchtigkeit. Lange andauernde Blattnässe unterdrückt jedoch die Sporenkeimung. Im Herbst schlagen wieder gesunde Blätter aus. Der Pilz überwintert auf den Pflanzen.
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Rost der Brombeere
Phragmidium violaceum
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Schadbild
Ab Ende Juni bilden sich auf der Blattoberseite zunächst violett-rote Blattflecken. Bald darauf sind auf der Blattunterseite orangerote und im weiteren Verlauf braune und schwarze Sporenlager zu erkennen. Stark geschädigte Blätter fallen ab.
Pilzentwicklung
Im Frühjahr werden die Brombeerblätter druch die Pilzsporen infiziert. Es werden Sommersporen zur weiteren Verbreitung gebildet. Die Überwinterung erfolgt in Form von Wintersporen auf den abgefallenen Blättern.
Bedeutung
Der Brombeerrost ist nicht sehr verbreitet. Zu Ertragseinbußen kommt es erst bei einem sehr starken Befall. Rostbefallene Blätter sollten im Herbst beseitigt werden. Zudem können weniger anfällige bzw. tolerante Sorten angebaut werden.
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Rost der Himbeere
Phragmidium rubi-idaei
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Schadbild
Auf der Blattunterseite sind orangerote Sporenlager mit braun-schwarzen Sporenlagern zu erkennen. Blattoberseits entstehen nekrotische Flecken.
Krankheitserreger
Die Verbreitung des Schadpilzes erfolgt über Sommersporen.
Bedeutung
Nach dem Entfernen der abgetragenen Ruten sollten Sommerhimbeeren hinsichtlich eines möglichen Befalls mit Himbeerrost beobachtet werden.
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Rostkrankheiten
Uredinales
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Auftreten
Bestimmte Rostpilze leben ausschließlich auf der gleichen Wirtspflanzen-Art (z.B. Bohnenrost). Es gibt aber auch wirtswechselnde Rostarten (z.B. Erbsenrost). Diese durchlaufen einen Teil ihres Entwicklungszyklus auf einer anderen Pflanzenart.
Schadbild
Auf den Blättern und Stängeln zeigen sich rostbraune bis dunkelbraune oder auch weiße Pusteln. Die befallenen Pflanzenteile sterben ab.
Schaderreger
Die Pusteln sind die Sporenlager des in der Pflanze lebenden Pilzes. Dieser wächst interzellular und einzieht den Zellen der Wirtspflanze durch Saugfortsätze die Nährstoffe. In den Sporenlagern werden in Massen Sporen gebildet, die den Pilz weiter verbreiten. Es gibt mehrere Sporenformen. Die Überwinterung erfolgt in Form der dickwandigen Teleutosporen.
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Rotbrenner
Pseudopezicula tracheiphila
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In nassen Jahren tritt der Befall durch Roten Brenner regelmäßig in flachgründigen, steinigen, humusarmen Hanglagen auf. Die Verringerung der Assimilationsfläche durch das Absterben der unteren Blätter in der Zeit des stärksten Wachstums führt zur Schwächung der Reben. Die Gescheine werden nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt; sie vertrocknen und fallen ab. Der Ertragsausfall kann bis zu 70 % betragen.
Schadbild
Auf den untersten Blättern treten Ende Mai/Anfang Juni anfangs gelbliche Flecken auf, die sich bei Weißweinsorten bräunlich mit gelbem Rand und bei Rotweinsorten rubinrot mit grünem Rand verfärben. Die erkrankten Stellen sind scharf durch die Blattnerven abgegrenzt. Das erkrankte Blattgewebe vertrocknet; bei starker Infektion fallen die Blätter ab.
Seltener werden die Gescheine befallen, erkennbar an kleinen schwarzen Punkten auf den Blüten. Im Spätsommer ist ein erneuter Befall möglich.
Pilzentwicklung
Der Pilz Pseudopezicula tracheiphila überwintert im alten Reblaub. Im Frühjahr bildet der Pilz bei guter Bodendurchfeuchtung und Temperaturen über 10°C auf den Blattresten Fruchtkörper aus. Durch Regenspritzer oder Wind gelangen die ausgeschleuderten Sporen auf die frisch ausgetriebenen Rebblätter. Die Sporen keimen und können aktiv an jeder Stelle in das Blattgewebe eindringen. Die Pilz-Hyphen wuchern in den Leitungsbahnen, bilden ein dichtes Myzel und stören den Nährstofftransport in das Blattgewebe; befallene Blattpartien sterben infolgedessen ab.
Die Inkubationszeit beträgt 14-21 Tage, die optimale Entwicklungstemperatur liegt zwischen 18°C und 20°C.
Das Auftreten des Roten Brenners beschränkt sich gewöhnlich auf bestimmte Lagen und wechselt von Jahr zu Jahr sehr stark.
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Rutenkrankheit der Himbeere/Brombeere
Leptosphaeria coniothyrium
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Schadbild
Ab Mai treten an den einjährigen Ruten blauviolette Flecken auf, die sich zu dunklen Zonen erweitern. Im Spätsommer kommt es zum Absterben der Rinde. Am Holz werden kleine Pusteln sichtbar. Die Ruten sterben ab. Oft sind davon ganze Anlagen betroffen.
Krankheitserreger
Der Schadpilz Leptosphaeria coniothyrium bevorzugt feuchte Bedingungen und dringt hauptsächlich durch Rindenrisse in die Pflanze ein. Besonders gefährdet sind dabei dicke Ruten.
Bedeutung
Vorkommen insbesondere bei zu dichtem Stand und überalterten Kulturen.
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Schorf
Venturia inaequalis, V. pirina
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Schadbild
Meist wird die Krankheit kurz nach der Blüte am Laub sichtbar. Auf der Ober- und Unterseite der Blätter zeigen sich zunächst rundliche, später unregelmäßige, braungraue, samtige, sich vergrößernde Flecken. Die Blätter sterben vorzeitig ab, und die Bäume verlieren schon im Sommer ihr Laub. Bei sehr starkem Befall ist die Fruchtschale der Äpfel und Birnen zur Erntezeit durch große, verkorkte Risse und zahlreiche große, schwarze Flecken verunstaltet (Frühschorf), oder die Früchte haben kleine braune bis schwarze Flecken, die teils scharf ausgeprägt, oft aber auch erst ganz schwach angedeutet sind (Spätschorf). Bei Birnen finden sich auch grindige Zweigspitzen und als Frühbefall schwarze Flecken am Stiel und an der jungen Frucht, weshalb die Früchte abfallen können. Werden Äpfel und Birnen noch kurz vor der Ernte infiziert, zeigt sich die Krankheit erst auf dem Lager.
Es bilden sich glänzend schwarze Flecken, die leicht eingesunken sind (Lagerschorf).
Krankheitserreger
Die Schorfpilze (beim Apfel Venturia inaequalis und bei der Birne V. pirina) überwintern im abgefallenen Laub, bei Birnen auch in grindigen Zweigspitzen. Auf den abgefallenen Blättern bilden sie Wintersporen aus, die zur Zeit des Knospenaufbruchs reifen und nach den ersten warmen Regenfällen aus ihren Behältern (Perithezien) ausgeschleudert werden (Ascosporenflug). Die winzigen Sporen werden vom Wind leicht fortgetragen. Gelangen sie auf sich gerade öffnende Knospen ihrer Wirtspflanzen, so keimen sie bei genügender Feuchtigkeit und infizieren das Blattwerk. Der Sporenflug dauert etwa 6-8 Wochen. An der Infektionsstelle entstehen die oben beschriebenen Flecken, in denen sich später Sommersporen (Konidien) bilden: Durch Regen werden diese von Blatt zu Blatt auf die jungen Früchte gespült, und die Krankheit greift innerhalb des Baumes immer weiter um sich (Sekundärinfektion).
Bei Birnen spielen als Infektionsquelle auch die "Grindzweige" eine wichtige Rolle, da auf ihnen schon frühzeitig Konidien (Sommersporen) gebildet werden, die Sekundärinfektionen verursachen können.
Bedeutung
Der Schorf ist die wirtschaftlich wichtigste Krankheit bei Apfel und Birne. Durch einen vorzeitigen Befall werden die Bäume in ihrer Entwicklung gehemmt, und die Anlage nächstjähriger Blütenknospen wird beeinträchtigt. Risse und Flecke vermindern den Wert der Früchte. Schon geringer Schorf-Befall bewirkt eine Einstufung der Früchte in eine schlechtere Handelsklasse. Sie können nicht gelagert werden, da durch die Risse leicht Fäulniserreger ins Fruchtfleisch eindringen. Oft zeigt sich als Folgeerscheinung von Fruchtschorf die Monilia-Fruchtfäule (Polsterschimmel); der Schaden ist dann noch entsprechend größer. Um Blätter und Früchte zu schützen, muss die Bekämpfung schon vor der Blüte beginnend oft bis zur Ernte mehrmals in 7-14tägigen Abständen (je feuchter das Wetter, desto häufiger) durchgeführt werden.
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Schrotschuss
Clasterosporium carpophilum, Stigmina carpophila
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Schadbild
Am Steinobst (Kirschen, Pflaumen, Zwetschgen und Pfirsichen) bilden sich im Frühjahr rote Flecken auf den Blättern. Das abgetötete Gewebe fällt später heraus, wodurch die typischen "Schrotschusslöcher" entstehen. Die stark geschädigten Blätter werden vorzeitig abgestoßen. Im Hochsommer sind die Bäume oft bis auf wenige Blätter an den oberen Ästen entlaubt. Auf den Früchten von Kirsche und Pfirsich entstehen rot umrandete, eingesunkene Flecken. Die Früchte verkrüppeln und vertrocknen. Auch junge Triebe können ähnliche, meist langgestreckte Flecken aufweisen, aus denen häufig Gummitropfen austreten.
Krankheitserreger
Alle vorgenannten Krankheitserscheinungen werden von dem Pilz Clasterosporium carpophilum ausgelöst. Er überwintert in Form mehrzelliger Sporen an hängengebliebenen Früchten, besonders aber in Zweigwunden. Die Verbreitung erfolgt durch Regen. Aus diesem Grund bleiben auch die obersten Blätter meist gesund.
Bedeutung
Die stärksten Schäden treten in Gebieten mit niederschlagsreichem Frühjahr auf. Oft geht hier die Ernte fast völlig verloren, und der Blütenansatz für das nächste Jahr wird erheblich vermindert. Mehrjähriger starker Befall schwächt die Bäume.
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Schwarzfäule
Guignardia bidwellii
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Erster Befall des Pilzes tritt meist an Blättern auf. Schäden können aber auch auf Blattstielen, Trieben (Aufplatzen des Rindengewebes) und dem Stielgerüst der Trauben vorkommen.
Ein wirtschaftlicher Schaden ist bei Traubenbefall zu verzeichnen. Die mumienartig eingetrockneten Beeren oder gesamten Gescheine, einem Peronspora-Schaden ähnelnd, können zu einem Ausfall von bis zu 80 % des Ertrages führen.
Schadbild
Meist von unbearbeiteten Weinbergen in Steillagen (Drieschen) ausgehend, infizieren die in Fruchtmumien überwinternden Sporen im Frühjahr bereits bei geringen Niederschlägen und relativ hohen Temperaturen (Optimum bei 26°C) die grünen Reborgane. Nach einer kurzen Vermehrungszeit werden weitere Infektionen gesetzt.
Auf den Blättern entstehen runde, zum gesunden Gewebe durch einen schmalen, dunkelbraunen Rand scharf abgegrenzte Verbräunungen. Diese Brennflecken sind anfänglich mit Herbizidschäden zu verwechseln. Im Innern der Flecken bilden sich schwarze Pyknidien (Sporenbehälter), durch die sie eindeutig dem Pilz zuzuordnen sind. Die daraus ausgeschleuderten Sommersporen (Konidien) setzen weitere Infektionen im Verlauf der Vegetationsperiode.
Auf den einzelnen Beeren bilden sich hell- bis dunkelbraune Befallsstellen, die sich rasch vergrößern. Im Stadium "Erbsengröße" sind diese leicht mit Sonnenbrand-Symptomen zu verwechseln. Auch hier entstehen, wie auf den Blättern, auf den infizierten Beeren schwarze Pyknidien (Lupe), mit denen sie von einem Peronosporaschaden zu unterscheiden sind. Die Beeren trocknen ein. Es entstehen anfänglich violette, später schwarzbraune Fruchtmumien. Bei großer Anzahl von Pyknidien zeigen die Beeren einen russartigen Überzug.
Nach bisherigen Untersuchungen werden die Infektionen von der Blüte bis zum Reifebeginn gesetzt. Vor alem ab Ende Blüte bis Traubenschluss sind die Beeren besonders anfällig.
Bei Befall der Sommertriebe bilden sich unterschiedlich große schwärzliche Nekrosen. Im weiteren Verlauf platzt das Rindengewebe auf und der Bast hebt sich vom Trieb ab. Auch hier entstehen Pyknidien an den Befalllsstellen. Anfänglich ähnelt der Befall dem Schadbild der Phomopsis, doch später sind die durch die Schwarzfäule verursachten Risse wesentlich größer.
Nach Literaturangaben sind Burgundersorten, Chardonnay, Riesling und Gewürztraminer besonders anfällig. Aber auch Müller-Thurgau und Dornfelder können befallen werden.
Traubentrester aus befallenen Anlagen dürfen nicht in Rebflächen ausgebracht werden (nur gründliche Kompostierung).
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Schwarzfleckenkrankheit
Phomopsis viticola
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Bei starkem Befall durch die Schwarzfleckenkrankheit schädigt der Pilz die Knospen an der Basis des einjährigen Holzes. Die Knospen treiben schwach oder gar nicht aus. Dies kann zu empfindlichen Ertragsausfällen führen.
Wenn das Myzel des Pilzes in das Holz eindringt, entstehen Vermorschungen, die Kümmerwuchs hervorrufen und nachfolgend das Absterben einzelner Schenkel oder auch ganzer Stöcke zur Folge haben.
Schadbild
Im Laufe des Juni zeigen sich an den jungen Blättern zahlreiche schwarze Punkte, die im Ausgangsstadium von einem hellen Hof umgeben sind. Blätter an der Trieb-Basis sind stärker befallen und mehr oder weniger stark deformiert. Erkrankte Blätter vergilben und sterben frühzeitig ab.
An den grünen Trieben, später an den Blatt- und Traubenstielen, sind schwarze Flecke sichtbar, die mit zunehmendem Längenwachstum eine längliche, ovale Form annehmen und schließlich in der Mitte aufreißen.
Der Pilz kann Gescheine und Beeren besiedeln. Infizierte Blüten sterben ab. Die Schwarzflecken am Traubengerüst ähneln sehr dem Schadbild der Stiellähme im Anfangsstadium. Kranke Trauben färben sich dunkelblau und trocknen ein. Im Herbst verfärbt sich die Rinde des reifenden Holzes allmählich weiß-grau. Die Fruchtkörper des Pilzes, die als kleine schwarze Pusteln erkennbar sind, heben sich im Winter deutlich von der Rinde ab.
Hoch anfällig für die Schwarzfleckenkrankheit ist die Sorte Müller Thurgau, gefolgt von den Sorten Portugieser, Trollinger, Huxelrebe, Faberrebe und Kerner.
Pilzentwicklung
Der Pilz überwintert auf der Rinde des ein- und mehrjährigen Holzes und im Holzkörper. Auf der Rinde bildet er bei Temperaturen über 10° C punktförmige, schwarze Fruchtkörper (Pyknidien).
Im Frühjahr werden die reifen Sporen in Massen rankenförmig aus den Fruchtkörpern gepreßt. Bei ausreichender Feuchtigkeit zerfließen die Sporenranken und werden durch Regenspritzer oder Insekten verbreitet. Die Erstinfektionen erfolgen unmittelbar nach dem Austrieb; Temperaturen von + 1° C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 86 % reichen für eine Infektion aus.
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Sclerotinia-Fäule
Sclerotinia sclerotiorum
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Auftreten
Die Pilze treten verstärkt auf Flächern auf, die schon länger gärtnerisch genutzt werden. In Gewächshäusern sind hauptsächlich Herbst- und Winterkulturen gefährdet. Sie haben einen sehr großen Wirtspflanzenkreis.
Schadbild
Faulstellen an den Stängeln, gelegentlich auch an anderen Pflanzenteilen, und nachfolgendes Welken oder Fäulnis an Knollen und Wurzeln vor allem bei der Lagerung. Bei Salat welken die Blätter von außen nach innen. Auf den Fäulnisstellen entsteht ein schneeweißes, watteartiges Pilzgeflecht. Später sind in und auf derart befallenen Pflanzenteilen bis bohnengroße, schwarze Pusteln zu finden.
Schaderreger
Die Pilze können im Boden lange Zeit auch saprophytisch, d.h. an abgestorbenem Pflanzenmaterial, leben. Die nur stecknadelkopfgroßen, schwarzen Pusteln sind die sehr widerstandsfähigen Dauerkörper dieser Pilze (Sklerotien), die unter geeigneten Bedingungen becherförmige Fruchtkörper bilden, in denen Sporen entstehen. Gelangen diese Sklerotien erst einmal in den Boden, so ist dieser auf Jahre hinaus verseucht.
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Sclerotinia-Fäule
Sclerotinia sclerotiorum, S. minor
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Schadbild
Nach Befall mit Sclerotinia sclerotiorum tritt eine an den äußeren Blättern beginnende Blattwelke auf. Ist der gesamte Kopf gewelkt und in sich zusammengefallen erfolgt die Fäulnis. Der Pilz bildet ein weißes Pilzgeflecht aus, woraus sich später die schwarzen Sklerotien entwickeln. Es kann zu erheblichen Ertragsausfällen kommen.
Schaderreger
Die beiden Pilze treten hauptsächlich auf Flächen auf, die schon seit längerer Zeit gärtnerisch bewirtschaftet werden. Die Sklerotien (Dauerkörper) dienen der Überwinterung, wobei sie je nach Bodenfeuchte zwischen einem Jahr bei trockenen Verhältnissen und sieben Jahren bei feuchtem Boden überdauern können.
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Septoria-Blattflecken
Septoria apiicola, S. birgitae, S. lactucae, S. petroselini
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Auftreten
Die Septoria-Blattflecken treten überwiegend an Salat, Sellerie und an Petersilie auf. Fälschlicherweise wird die durch Septoria apiicola verursachte Krankheit an Sellerie auch als "Sellerierost" bezeichnet. Der verwandte Pilz S. petroselini ruft eine ähnliche Erkrankung an der Petersilie hervor.
An Salat treten höchstwahrscheinlich zwei verschiedene Septoria-Arten auf. Septoria lactucae und S. birgitae.
Schadbild
Sellerie: Auf den Blättern erscheinen gelbgrüne bis rostbraune Flecken mit kleinen, schwarzen Pünktchen. Die Blätter vergilben und vertrocknen, sodass später nur noch die Herzblätter vorhanden sind. Die Knollen bleiben klein. Auf den Blattstielen und den Stängeln des Stangenselleries sind die Flecken längsgestreckt. Probleme gibt es deshalb auch bei der Verwendung als Bund- und Schnittware.
Salat: Anfangs zeigen sich kleingelbe, später braune Flecken; die meistens am Rand der äußeren Blätter zu finden sind.
Schaderreger
Dre Pilz überwintert am Samen und Blattresten im Boden. Meist gelangt der Erreger mit den Jungpflanzen aufs Feld. Die schwarzen Pünktchen auf den Blattflecken sind die Sporenbehälter des Schadpilzes. Werden sie von Wasser benetzt, entlassen sie eine große Anzahl Sporen, die auf weitere Pflanzen im Bestand verbreitet werden. In regnerischen Sommern kann sich die Krankheit besonders stark ausdehnen. Sie ist die wichtigste pilzliche Kankheit des Selleries.
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Septoria-Blattfleckenkrankheit
Septoria apii, S. apiicola
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Schadbild
Auf den Blättern gelbgüne bis rostbraune Flecken mit kleinen, schwarzen Pünktchen. Die Blätter vergilben und vertrocknen, und die Knollen bleiben klein.
Schaderreger
Der Pilz überwintert am Samen und Blattresten im Boden. Die schwarzen Pünktchen sind die Sporenbehälter des Schadpilzes. In regnerischen Sommern kann sich die Krankheit besonders stark verbreiten. Sie ist die wichtigste pilzliche Krankheit des Selleries.
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Sprühfleckenkrankheit
Blumeriella jaapii
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Schadbild
Auf den Blättern erscheinen blattoberseits kleine, rotviolette Flecken. Auf der Blattunterseite bilden sich weißliche Sporenmassen. Starker Befall führt zu frühzeitigem Blattfall.
Krankheitserreger
Die Überwinterung des Pilzes erfolgt im Falllaub am Boden. Im Frühjahr kommt es von dort aus durch Ascosporen sowie durch Winterkonidien zur Infektion der neu austreibenden Bäume. Bei für den Pilz günstigen, d.h. feuchten und warmen Bedingungen bilden sich nach wenigen Tagen neue Sporen, die für weitere Infektionen während der Vegetationsperiode sorgen. Es kann so zu einer sehr raschen Ausbreitung des Erregers kommen. Wirtspflanzen sind neben Süß- und Sauerkirsche wildwachsende Prunusarten, wie Steinweichsel.
Bedeutung
Gefährdet sind vor allem Baumschulen, bie feuchtem Wetter können jedoch auch Kirschenertragsanlagen befallen werden. Die "Schattenmorelle" reagiert mit schnellem Blattfall besonders empfindlich.
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Wurzelhals- und Stengelfäule
Phoma lingam
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Schadbild
Fast ausgewachsene Kohlköpfe fallen plötzlich um oder sterben ab. Auf dem oberirdischen Strunkteil sind oft schwarze, kugelige Sporenbehälter zu erkennen, die bei feuchter Witterung Sporenmassen entlassen (1). Der unterirdische Strunkteil ist vermorscht und die Wurzeln sind meist abgestorben. Charakteristisch für die Krankheit ist das Erkranken von Kohlpflanzen in einer Pflanzenreihe hintereinander, während die Pflanzen in den Nachbarreihen gesund sind. Es kann auch zur Ausbildung von Blattflecken mit schwarzen Sporenbehältern kommen (2). Bei Pflanzen aus befallenen Beständen ist Lagerfäule möglich.
Ursache
Die Krankheit wird durch eine ungleichmäßige Bodenfeuchte und eine schlechte Bodenstruktur gefördert. Die Übertragung des Erregers Phoma lingam kann im und am Samen erfolgen.